Stromkabel haben in einer festen Hausinstallation immer einen massivem Kupferkern. Wie stark dieser Kupferdraht ist, richtet sich nach der maximalen Strommenge, die durch die Ader fließen soll. Welche Kabelquerschnitte Sie an welcher Stelle für die Hausinstallation benötigen, erläutern wir Ihnen hier.
Elektroinstallation: Die Qual der Kabel-Wahl
Bei der Verlegung der Hausinstallation sind die Vorschriften in der DIN 18015 "Vorschriften für das Verlegen elektrischer Leitungen in Wohnungen oder Häusern" maßgebend. Hier wird der Querschnitt des Stromkabels festgelegt.
Mit dieser Vorgabe im Hinterkopf geht es dann zur Materialbeschaffung. Die Auswahl an Verlegekabeln ist auf den ersten Blick verwirrend groß, aber selbstverständlich muss jede Elektroleitung auf die vorgesehene Aufgabe ausgelegt sein. Neben der Strommenge ist auch die Verlege-Art des Stromkabels für den zu wählenden Aufbau und Querschnitt des Kabels ausschlaggebend.
Am gebräuchlichsten bei Hausinstallationen sind Kabel, bei denen jede Ader einen Querschnitt von mindestens 1,5 mm² hat. Diese Leitungen werden dann mit einer Sicherung von 16 Ampere (A) abgesichert. Wenn stärkere Ströme fließen müssen, etwa an einem Elektroherd, müssen stärkere Leitungen angeschlossen werden. Dafür sind wenigstens 2,5 mm² vorgeschrieben.
Zum Anschluss üblicher Haushaltsgeräte (alle ortsveränderlichen Verbraucher) sind flexible Leitungen vorgeschrieben, bei denen die Adern aus vielen feinen Kupferdrähten bestehen und die gemeinsam in die Isolation eingebettet werden. Das macht die Leitungen so flexibel, dass die Kupferleiter nicht brechen.
Alle zulässigen Leitungen haben eine Kurzbezeichnung nach dem Schema Buchstaben (Leitungstyp) / Anzahl der Adern x Querschnitt der Adern.
Stromkabel für Steckdosen und Beleuchtung
Die Kabelquerschnitte der Hausinstallation richten sich vor allem nach der Belastung, der das Stromkabel ausgesetzt sein wird und danach, wie das Kabel verlegt wird.
Standard-Kabel für die private Hausinstallation (Beleuchtung, Steckdosen etc.) ist das Verlegekabel mit der Bezeichnung NYM-J / 3 x 1,5 mm². Dabei handelt es sich um ein PVC-ummanteltes, drei-adriges Installationskabel mit jeweils 1,5 mm² Querschnitt der Kupferleitung. NYM-J ist geeignet für die Verlegung über, auf und in Putz in trockenen, feuchten und nassen Räumen sowie in Mauerwerk und Beton.
Erfolgt die Verlegung der Kabel in Hohlrohren/Leerrohren, genügt ein Ho7V-U-Kabel, bei dem die Aderleitung aus Kupfer nur mit einer Lage Kunststoff geschützt ist.
Auswahl des Kabelquerschnitts
Warum ist der Querschnitt des Stromkabels so wichtig? Weil sich schnell hohe Stromverluste summieren, wenn der Kabelquerschnitt zu klein oder die Länge Leitung zu groß ist. Beispiel: Bei einer Stromzuleitung mit 25 m Länge entsteht schnell ein Leistungsverlust von mehr als 58 Watt.
Aber keine Sorge, Sie müssen keine Doktorarbeit in Elektrotechnik haben, um sich für das richtige Kabel entscheiden zu können. Diese einfache Faustregel für den Kabelquerschnitt der Hausinstallation können Sie sich merken:
• 1,5 mm² für Beleuchtung und weniger belastete Steckdosen
• 2,5 mm² für schwer belastete Steckdosen (Wäschetrockner, Geschirrspüler, Heizkessel, etc.)
• 4 mm² für Elektroherde oder stärkere Maschinen in der Hobbywerkstatt oder Garage
Praxistipp: Installationszonen
Für die Verlegung von Elektroleitungen in und unter Putz empfehlen wir, so genannte Installationszonen anzulegen, in denen die Leitungen liegen müssen. Die kann man sich recht leicht merken und damit kann man später in allen anderen Wandbereichen gefahrlos bohren und nageln, ohne irgendwelche Pläne studieren zu müssen.
Noch ein Tipp: In Decken dürfen die Leitungen auch diagonal verlegt werden. Das Kabel kann also direkt in Richtung des entsprechenden Schalters zur Wand geführt werden. Verteilerdosen sollten dann aber ebenso wie Schalter und Steckdosen wieder in den vorgesehenen Installationszonen montiert werden.
Sicherheitshinweis
Zum Schluss noch ein wichtiger Hinweis: Die ausführende Person ist bei allen Arbeiten an elektrischen Geräten und Anlagen für die Einhaltung der gültigen VDE-Vorschriften verantwortlich. Nehmen Sie deshalb nur solche Arbeiten vor, bei denen Sie sich über die richtige Ausführung absolut sicher sind. Stellen Sie sicher, dass die Leitung, an der Sie arbeiten möchten, tatsächlich spannungsfrei ist. Messen Sie im Zweifelsfall lieber nochmal nach! Besondere Sorgfalt ist bei Arbeiten im Außenbereich erforderlich. Hier gelten zusätzlich besondere Bestimmungen.