Datenschränke sind eine gute Möglichkeit, um Netzwerkkomponenten an einem zentralen Ort und vor äußeren Einflüssen geschützt unterzubringen. Sie eignen sich sehr gut für Server-Räume in großen und kleinen Unternehmen oder für zu Hause. Eine andere Option wäre die Verwendung in einem Rechenzentrum.
Netzwerkschränke werden hauptsächlich in den 2 standardisierten Größen 10 Zoll und 19 Zoll verwendet. Der 10-Zoll-Schrank wird häufig im privaten Bereich und der 19-Zoll-Schrank in kleinen und mittleren Unternehmen eingesetzt. In den Datenschränken (Racks) werden Patch-Panels und Switches mit Netzwerkkabeln zusammengeführt. Der standardmäßige 19-Zoll-Netzwerkschrank verfügt über Steckplätze mit einer Höhe von ca. 1,75 Zoll pro Höheneinheit (HE). Die Angaben bei den Racks erfolgen immer als Außenbreite und Außentiefe in Millimeter, nur die Höhe wird in HE angegeben.
Wofür verwendet man einen Daten-/Netzwerkschrank?
In einem Datenschrank können Panels effektiv und sicher untergebracht werden. Durch die „Stapelung“ mehrerer Panels entsteht ein leistungsstarker Netzwerkcomputer – ein Server bzw. Serversystem. Es muss zwischen passiven und aktiven Netzwerkkomponenten wie LWL-Spleißboxen, Patchpanels, Bridges, Routern, Switches und Hubs, Computer, Servern und Monitoren unterschieden werden. Zum einen schützt der Datenschrank die hochsensiblen Server und die darauf befindlichen Daten vor dem physischen Zugriff Dritter und zum anderen werden die Server darin auch gegen Überhitzung gekühlt.
Vorteile und Nachteile eines Datenschrankes
Generell kann man sagen, dass die Vorteile eines Datenschranks überwiegen. Dank seiner Konstruktion und Verbundsicherheitsglas schützt es vor unbefugtem Zugriff durch Dritte. Somit sind nicht nur die sensiblen Daten geschützt, sondern auch die teuren Serversysteme selbst. Durch die zentrale Unterbringung der gesamten IT-Kommunikation in einem oder mehreren Datenschränken wird die Infrastruktur „aufgeräumt“ und Kabelsalat im Unternehmen und zu Hause gehören derVergangenheit an.
Netzwerkschränke sind die perfekte Lösung, um sensible Daten und Programme auf einem Server sowohl vor Zugriffen von Dritten als auch vor äußeren Einflüssen zu schützen. Dies wird unter anderem durch eine solide Bauweise mit Schließsystem und ein gutes Kühl-/Lüftungssystem erreicht, das vor Überhitzung schützt. Zudem schützt der Datenschrank auch vor Feuchtigkeit und verringert oder verhindert das Eindringen und Absetzen von Staub.
Um einen Netzwerkschrank verwenden zu können, ist jedoch ausreichend Platz in der richtigen Umgebung erforderlich. Wir sehen dies als den einzigen Nachteil an, da es nicht sinnvoll ist, überall im Haus einen Netzwerkschrank aufzustellen. Kleinere oder mittlere Unternehmen nutzen in der Regel ihren eigenen Raum als sogenannten Serverraum.
Zusammenfassung der Vor- und Nachteile eines Datenschranks
(+) schützt vor unbefugten Zugriff
(+) schützt vor Datenvernichtung (Überhitzung, Staub, Feuchtigkeit)
(+) kann Kosten sparen
(+) vereinfacht die Kommunikation und Administration
(-) nimmt je nach Größe viel Platz ein
Schutzklassen von Datenschränken
Bei Datenschränken wird immer auch eine Schutzklasse, die sogenannte IP-Klasse, angegeben. IP steht für Ingress Protection und ist eine Schutzklassifizierung, die den Personenschutz und den Schutz gegen das Eindringen fester und flüssiger Substanzen qualifiziert. Die IP-Schutzart wird durch eine zweistellige Zahl dargestellt, wobei die erste Ziffer den Schutz gegen feste Körper und die zweite Ziffer den Schutz gegen Wasser bezeichnet. IP 00 steht für keinen Schutz gegen feste Körper und keinen Feuchtigkeitsschutz, während IP 69 für maximalen Schutz gegen Staub und extreme Wasserbeständigkeit steht. Der erforderliche IP-Schutz für den Datenschrank richtet sich nach den individuellen Bedürfnissen und den räumlichen Gegebenheiten. In einem staubfreien, trockenen Büro kann der Schutz deutlich niedriger sein als in einer feuchten Umgebung mit hoher Luftverschmutzung.
1. Ziffer | Schutz gegen Fremdkörper und Berührung | 2. Ziffer | Schutz gegen Wasser |
0 |
ungeschützt |
0 |
kein Schutz |
1 |
geschützte gegen feste Fremdkörper > 50mm und gegen Berührung mit Handrücken |
1 |
geschützt gegen Tropfwasser |
2 |
geschützt gegen feste Fremdkörper > 12mm und gegen Berührung mit Finger |
2 |
geschützt gegen Tropfwasser unter 15° |
3 |
geschützt gegen feste Fremdkörper > 2,5mm und gegen Berührung mit Werkzeug |
3 |
geschützt gegen Sprühwasser |
4 |
geschützt gegen feste Fremdkörper > 1mm und gegen Berührung mit Draht |
4 |
geschützt gegen Spritzwasser |
5 |
geschützt gegen Staub und Berührung |
5 |
geschützt gegen Strahlwasser |
6 |
dicht gegen Staub, geschützt gegen Berührung |
6 |
geschützt gegen schweres Strahlwasser |
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7 |
geschützt gegen zeitweiliges Untertauchen |
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8 |
geschützt gegen dauerhaftes Untertauchen |
In Bezug auf das Thema Brandschutz ist es logisch, dass im Brandfall durch Löschen mit Wasser die Daten und Systeme zerstört werden können. Die Lösung für solche Situationen ist die Integration eines Gaslöschers. Die Löschgase sind nicht elektrisch leitend und ersticken die Flammen oder deren Bildung in jeder kleinen Ecke des Serverschranks. Eine 1HE Löscheinheit reicht in der Regel für einen Netzwerkschrank aus. Nach einer ausreichenden Belüftung kann das Serversystem dann sofort wieder in Betrieb genommen werden.
Belüftung bzw. Kühlung in Datenschränken
Server produzieren viel Wärme. Die optimale Betriebstemperatur liegt jedoch zwischen 25 und 30 Grad Celsius. Höhere Temperaturen können zu einem Systemausfall führen, der zu unnötigen Reparaturmaßnahmen führen kann. Aus diesem Grund muss die überschlüssige Wärme immer abgeführt werden. Wenn dies nicht durch Lüftungsschnitze oder Perforationen in den Seitenwänden gewährleistet werden kann, muss der Datenschrank eigenständig gekühlt werden. Insbesondere bei sogenannten Hotspots wird häufig eine kritische Temperatur erreicht, die nicht mehr mit dem Gerät kompatibel ist. Hier reicht das Spektrum von einfachen Einschubventilatoren bis zur Kühlung mit Luft/Wasser-Wärmetauschern.
Die Installation eines Dach- oder Bodenventilators ist nicht schwierig und recht kostengünstig. Er kühlt mit Hilfe der Umgebungsluft. Deshalb muss die Luft außerhalb des Datenschranks kühler sein als die im Schrank zirkulierende Luft. Dabei gilt Folgendes: Je größer die Temperaturdifferenz ist, desto effektiver ist die Kühlung.
Für sehr dichte Netzwerkschränke, d.h. mit einer IP-Klasse von mindestens IP54, sollte eine klassische Datenschrankklimaanlage installiert werden. Die Funktionsweise ähnelt der eines Kühlschranks. Die Außentemperatur kann in diesem Fall höher sein als die Temperatur im Datenschrank.
Die Kühlung mit Luft/Wasser-Wärmetauschern ist die effektivste Art der Kühlung für Netzwerkschränke. Bei SideCooler-Wärmetauschern wird die Wärme direkt dort abgegeben, wo sie erzeugt wird, was für einen gleichmäßig verteilten Luftstrom im Netzwerkschrank sorgt.
Größe des Datenschranks festlegen
Ob ein Datenschrank genügend Platz bietet, hängt einerseits von den individuellen Anforderungen und andererseits von der Höheneinheit (HE) ab. Ein Schrank mit einer HE zwischen 4 und 12 reicht für normale Privathaushalte aus; für kleine und mittlere Unternehmen sollten es mindestens 32 HE sein. Für Unternehmen empfehlen wir aus Sicherheitsgründen – unabhängig von der Größe - einen Premium-Netzwerkschrank zu wählen, der eine höhere IP-Klasse hat und über eine sichere Verriegelungsmöglichkeit verfügt.
Wir empfehlen auf jeden Fall den Kauf eines größeren Datenschranks, auch wenn er erstmal nicht voll belegt wird, denn so bleibt etwas mehr Platz für eine bessere Klimazirkulation im Schrank und es können zu einem späteren Zeitpunkt noch Komponenten nachgerüstet werden.