Netzwerkdosen als Aufputzdose oder Unterputzdose für jeden Bedarf
Die Leistungsfähigkeit von Bauelementen zur Netzwerk-Kommunikation ist in verschiedenen Klassen und Kategorien eingeteilt. Bereits die Kategorie Cat. 5e oder Cat. 6 ist für Betriebsfrequenzen bis 100 MHz bzw. 250 MHz bestimmt und ermöglichen damit eine Netzwerkinstallation mit Gigabit Übertragungsgeschwindigkeit (1 Gigabit pro Sekunde). Netzwerkdosen dieser Kategorie sind bereits preisgünstig erhältlich und oft vollkommen ausreichend, um aktuelle Netzwerkgeräte im privaten Bereich anzuschließen. Wer allerdings Netzwerkkabel Cat. 7 oder 7A fest verlegt hat, sollte mindestens Cat. 6A Netzwerkdosen verwenden, um die hohe Übertragungsfähigkeit seiner Verlegekabel zu erhalten.
Anschlussmöglichkeiten für Netzwerkdosen / LAN-Dosen
Die meisten Netzwerkdosen stellen ein bis zwei Buchsen für modulare Steckverbindungen mit RJ45-Konfiguration zur Verfügung. Die heute mit RJ45 bezeichneten Steckverbindungen sind eigentlich modulare 8P8C-Verbinder (8 Positionen, 8 Kontakte). Es bestehen verschiedene Konzepte und Techniken, um die zugeführten Kabel anzuschließen. Durchführungsdosen verfügen auch innen über RJ45-Anschlüsse und können so ganz einfach in das Netzwerk integriert werden. Das bedingt natürlich, dass die verlegten Kabel auch über entsprechende Stecker verfügen. Üblicherweise werden Verlegekabel jedoch ohne Stecker am Ende verlegt. Eine weitverbreitete Anschlussmöglichkeit für Verlegekabel sind Dosen mit LSA-Schneidklemmen. Dieses Verbindungsverfahren ist löt-, schraub- und abisolierfrei (LSA) und erlaubt mit dem passenden Auflegewerkzeug eine schnelle, sichere und verschleißfeste Verbindung. Auch Keystone-Module mit RJ45-Anschluß-Buchsen können mit einem passenden Halter bzw. einer passenden Dose zu einer Netzwerkdose kombiniert werden. Diese Module verfügen oft ebenfalls über LSA-Schneidklemmen. Die meisten Module benötigen jedoch kein zusätzliches Auflegewerkzeug, diese Module pressen die Kontakte bei korrekter Montage selbst ein.
Da es für viele Verbindungen Keystone Module gibt, kann in einem Gehäuse auch ein weiterer Anschluss kombiniert werden. So wird aus einer Netzwerkdose gleichzeitig eine Dose mit (beispielsweise) Lautsprecheranschluss oder SAT-Kabelanschluss für Fernseher oder Receiver.
Ohne Netzwerkdosen kein Netzwerk
Was wir als Netzwerkdose oder LAN-Dose kennen, wird im Handel oft auch als Patchdose bezeichnet. Auch wird dafür der Fachausdruck Universal-Anschluss-Einheit (UAE) verwendet. Diese Dosen haben sich als Standard-Anschlussmöglichkeit zwischen den fest verlegten Netzwerkkabeln in einem Gebäude und daran verbundenen Netzwerkgeräten etabliert. In der Netzwerktechnik kommt der Netzwerkdose die Bedeutung zu, die bei der Stromversorgung eines Gebäudes der (SCHUKO- bzw. Strom-) Steckdose entspricht. Es gibt weitere Parallelen, auch Patchdosen gibt es als Aufputz- und Unterputz-Dosen.
Aufputzdose oder Unterputzdose?
Wer für sein Gebäude von Beginn an ein lokales Netzwerk einplant, wird möglichst Unterputz-Dosen einsetzen. Eingeplant wird dies an allen Stellen, an denen später netzwerkfähige Geräte eingesetzt werden können. Wer eine bestehende feste Verkabelung nachträglich erweitern möchte, wird vermutlich zur Aufputz-Netzwerkdose greifen. Diese Gehäuse sind auch für unverputzte Räume wie im Keller oder in Technikräumen oft die erste Wahl. Im Technikraum kommen auch noch andere Formen der Netzwerkdose zum Einsatz. Für den Einbau in Schränken mit Hutschiene gibt es komplette Netzwerkdosen, aber auch Adapter (z. B. für Keystone Module), die daran befestigt werden können.
Die Vor- und Nachteile von Aufputzdosen und Unterputzdosen
Aufputzdosen
Einfache Installation: Aufputzdosen sind besonders einfach zu montieren, da sie auf der Wandoberfläche angebracht werden. Dies ist besonders vorteilhaft in Räumen, wo die Wände nicht aufgebrochen werden können oder sollen.
Nachträgliche Installation: Aufputzdosen sind ideal für nachträgliche Installationen, da keine umfangreichen Wandarbeiten erforderlich sind.
Zugänglichkeit: Die elektrischen Komponenten in Aufputzdosen sind leicht zugänglich für Wartung und Reparaturen.
Flexibilität: Aufputzdosen ermöglichen eine flexible Platzierung, besonders in Gebäuden mit massiven Wänden oder bei temporären Installationen.
Kosteneffizienz: Aufputzdosen sind oft günstiger in der Anschaffung und Installation im Vergleich zu Unterputzdosen.
Unterputzdosen
Ästhetik: Unterputzdosen bieten eine ästhetisch ansprechendere Lösung, da sie in der Wand eingelassen sind und somit nahezu unsichtbar sein können.
Platzsparend: Da sie in der Wand eingelassen sind, nehmen AUnterputzdosen keinen zusätzlichen Raum in Anspruch, was in engen Bereichen vorteilhaft sein kann.
Schutz vor Beschädigung: Unterputzdosen sind weniger anfällig für physische Beschädigungen, da sie nicht hervorstehen.
Bessere Integration in das Raumdesign: Unterputzdosen können leichter mit der Raumgestaltung integriert werden, was sie für Wohn- und Geschäftsräume attraktiv macht.
Höherer Schutzstandard: Oft bieten Unterputzdosen einen besseren Schutz gegen Feuchtigkeit und Staub, insbesondere in Kombination mit entsprechenden Abdeckungen.
Die Wahl zwischen Aufputz- und Unterputzdosen hängt wesentlich von den spezifischen Anforderungen des Installationsortes, der Ästhetik und der Zugänglichkeit ab.